Schmuck mit Kindern herstellen
Schmuck mit Kindern herzustellen ist einfacher als man denken mag. Ich persönlich ziehe Holz als Grundmaterial vor. Es ist einfach zu bearbeiten und die kreativen Möglichkeiten sind unbegrenzt. Gehen wir zunächst auf die Fakten ein.
Schmuck begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden. Von primitiven Perlenketten aus der Steinzeit bis hin zu modernen Designerkreationen spiegelt Schmuck die kulturellen, sozialen und technologischen Entwicklungen wider. Dieser Artikel beleuchtet die faszinierende Geschichte des Schmucks, seine evolutionären Meilensteine und seine Bedeutung in verschiedenen Kulturen.
Die ältesten bekannten Schmuckstücke stammen aus der Steinzeit. Diese frühen Formen von Schmuck, wie Muscheln und Tierzähne, wurden durchbohrt und als Halsketten getragen. Sie dienten wahrscheinlich als Statussymbole und magische Talismane. Archäologische Funde zeigen, dass auch Neandertaler Schmuck nutzten, was darauf hinweist, dass der Wunsch, sich zu schmücken, tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist.
In der Antike entwickelte sich Schmuck zu einem wichtigen kulturellen und sozialen Symbol. Die alten Ägypter, bekannt für ihren exquisiten Goldschmuck, verwendeten Edelsteine wie Lapislazuli, Türkis und Karneol. Schmuck war nicht nur ein Zeichen von Reichtum und Status, sondern auch ein Mittel, um den Schutz der Götter zu erlangen.
Die Griechen und Römer trugen ebenfalls aufwändigen Schmuck. In Griechenland wurde Schmuck aus Gold und Silber gefertigt und oft mit Edelsteinen besetzt. Römischer Schmuck zeichnete sich durch eine Vielzahl von Stilen und Materialien aus, darunter Glasperlen und farbenfrohe Edelsteine.
Keltischer Schmuck, der etwa ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. verbreitet war, zeichnet sich durch seine charakteristischen keltischen Knoten, Spiralen und komplexen geometrischen Muster aus. Diese Designs hatten nicht nur ästhetische, sondern auch symbolische Bedeutungen. Keltische Schmuckstücke wurden häufig aus Gold, Silber und Bronze gefertigt und waren oft mit Tier- und Pflanzenmotiven verziert. Torques, massiver Halsreif-Schmuck, war besonders verbreitet und symbolisierte Status und Macht.
Die Wikinger, bekannt als furchtlose Seefahrer und Krieger, schufen zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert bemerkenswerten Schmuck, der sowohl Funktionalität als auch Kunstfertigkeit vereinte. Wikinger-Schmuck wurde häufig aus Silber, Gold und Bronze gefertigt und zeigte Motive wie Tiere, mythologische Figuren und komplizierte Knotenmuster. Broschen, Armreifen, Halsketten und Ringe waren gängige Schmuckstücke. Besonders bekannt sind die sogenannten „Mjölnir“-Anhänger, die den Hammer des Gottes Thor darstellten und Schutz sowie Stärke symbolisierten.
Im Mittelalter wurde Schmuck zunehmend als Kunstform anerkannt. Die Verwendung von Emaille und Edelsteinen war weit verbreitet, und Schmuckstücke waren oft reich verziert. Die Kirche spielte eine große Rolle in der Entwicklung des Schmucks, und religiöse Symbole waren häufige Motive.
In der Renaissance erreichte die Schmuckkunst neue Höhen. Italienische Goldschmiede wie Benvenuto Cellini setzten neue Maßstäbe in der Herstellung von Schmuck. Die Entdeckung der Neuen Welt brachte eine Flut neuer Edelsteine und Metalle nach Europa, was zu einer Explosion der Kreativität in der Schmuckherstellung führte.
Im Barock und Rokoko spiegelte Schmuck den Überfluss und die Extravaganz dieser Epochen wider. Perlen, Diamanten und farbenfrohe Edelsteine waren äußerst beliebt. Der französische Hof unter Ludwig XIV. war bekannt für seinen prunkvollen Schmuck. Schmuckstücke wurden größer und komplexer, oft mit floralen Motiven und aufwändigen Designs.
Das 19. Jahrhundert brachte tiefgreifende Veränderungen in der Schmuckherstellung. Mit der Industrialisierung wurden neue Techniken entwickelt, die die Massenproduktion von Schmuck ermöglichten. Dies machte Schmuck für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich. Der Viktorianische Schmuck war von Sentimentalität und Symbolik geprägt, oft mit Motiven wie Herzen, Schlössern und Schlüsseln.
Das 20. Jahrhundert sah eine radikale Veränderung in der Schmuckgestaltung. Der Jugendstil brachte organische Formen und Naturmotive hervor, während der Art Deco-Stil geometrische Muster und kühne Farben bevorzugte. Im Laufe des Jahrhunderts experimentierten Schmuckdesigner mit neuen Materialien wie Kunststoff und Titan und schufen avantgardistische und unkonventionelle Stücke.
Heute ist Schmuck so vielfältig wie nie zuvor. Von traditionellen Techniken bis hin zu High-Tech-Methoden wie 3D-Druck und Laserschneiden bieten moderne Schmuckdesigner eine breite Palette an Stilen und Materialien. Nachhaltigkeit und ethische Herstellung sind wichtige Themen in der heutigen Schmuckbranche, und viele Designer setzen auf recycelte Materialien und faire Arbeitspraktiken.
In meiner Tätigkeit als Assistenzpädagoge stelle ich immer wieder aufs Neue fest, wie gerne Kinder sich schmücken. Wir basteln Kronen aus Papier, fertigen magische Amulette aus Karton. Der Fantasie der Kinder sind keine Grenzen gesetzt. Richten wir den Blick auf uns selbst, so erkennen wir, dass wir genauso waren.
Natürlich dient moderner Schmuck dazu, Trends zu folgen, sich schön zu fühlen. Aber es gibt ihn noch. Den traditionellen Schmuck. Da wäre beispielsweise der Ehering.
In vielen Kulturen steht auch heute noch die Symbolik an erster Stelle. Afrikanische Stämme oder Tempel in Asien tragen auch heute Schmuckstücke, die einen ganz anderen Zweck erfüllen, als das in westlichen Ländern der Fall ist. Aber kommen wir zum Hauptthema. Wie fertigt man Holzschmuck mit Kindern an?
Was brauche ich?
Holzreste eignen sich hervorragend. Da wir die Idee des Upcyclings leben, tun wir etwas Gutes, wenn wir aus scheinbar unbrauchbarem Holz etwas ganz neues und wertiges schaffen.
Nun, ein Profi des Holzhandwerks mag entsprechende Werkzeuge besitzen. Ich Brauche nur ein Gravurwerkzeug, elektrisch. Ich benutze eines der Marke Dremel. Darauf kann man allerlei Aufsätze spannen. Schleifer, Fräser, Bohrer, etc.
Etwas Schleifpapier, vorzugsweise Körnungen von 120-800.
Was will ich fertigen?
Wie sicher schon aufgefallen ist, bevorzuge ich Schmuckdesigns der keltischen Art. Ich habe eine tiefe Verbundenheit zur nordischen Mythologie und den Runen. Daher fertige ich privat hauptsächlich Schmuck, der an die nordische Kultur erinnert.
Kinder haben viele tolle Ideen, die aber nicht immer umzusetzen sind. Schließlich wissen sie nicht, dass Manches viel Erfahrung und Übung braucht. Daher beginnen wir mit einfachen Formen und Mustern.
Die Umsetzung – Ein Anhänger
Ich bin der Meinung, dass beim Arbeiten mit Kindern kein Wert auf Genauigkeit gelegt werden sollte. Daher verzichten wir auf das Ausmessen des Holzstücks. Es sollte gerade so groß sein, wie ein Anhänger, ein Amulett eben sein soll.
Oft ergibt sich die Form des Werkstücks schon aus dem Holz. Vielleicht wurde daraus schon früher etwas gesägt und jetzt sieht es aus wie der Mond. Perfekt.
Sobald das Kind Schutzhandschuhe – gibt es auch für Kinder – angezogen hat, kann man den Dremel mit dem Schleifaufsatz auf niedriger Stufe benutzen. WICHTIG: NIEDRIG! 30.000 Umdrehungen pro Minute können auch mit Handschuhen weh tun. Zuerst schleifen wir die Kanten, dann den Rest. Der Schleifaufsatz kann dem Holz auch eine Form geben. Wir können also wie ein Bildhauer unser kleines Werkstück frei gestalten.
Muster, also Gravuren erfordern Gravuraufsätze und eine präzise Führung des Werkzeugs. Einfache Dinge wie Buchstaben oder Runen, die aus geraden Linien bestehen, können mit einer Trennscheibe in das Holz gefräst werden. Wichtig ist, dass das Stück am besten in einem Schraubstock gespannt wird, um Verletzungen zu vermeiden.
Haben wir unser Stück fertig bearbeitet, sollte es mit den Schleifpapieren geschiffen werden. zuerst das gröbste, bis hin zum feinsten Papier.
Möchte ich das Holz färben, benutze ich Pulverbeize. Die gibt es sehr günstig in allen Farben. Man löst das Pulver in Wasser auf und schon kann man das Holz damit einfärben. Vorisicht: Die nächsten Schritte sind entscheidend, wenn wir verhindern wollen, dass die Farbe auf die Haut oder die Kleidung übergeht.
Jetzt benutzen wir Öl. Natürlich kann man für teures Geld im Baumarkt Leinöl zur Holzbearbeitung kaufen. Man kann aber auch im Supermarkt der Wahl speisetaugliches Bio-Leinöl kaufen. Es eignet sich hervorragend und ist wesentlich günstiger.
Leinöl unterstreicht die Maserung des Holzes und unterstreicht die natürliche Farbe, wenn wir nicht beizen. Es sotgt aber auch für einen natürlichen Glanz. Ganz egal ob gebeizt oder nicht.
zudem zieht es tief in das Holz ein, was das Austrocknen verhindert.
Jetzt lasieren wir. Eine transparente Holzlasur bekommt man in jedem Baumarkt. Es muss nicht das teuerste Produkt sein. Die Lasur schützt unser Schmuckstück vor Flüssigkeit, Schweiß und Schmutz. Trockenzeiten beachten!
Ist es getrocknet, benutzen wir entweder einen Polieraufsatz auf dem Dremel, oder wir nehmen ein Poliertuch, und polieren das Holz so lange, bis es schön glänzt. Je länger, des glänzender. Hierzu kann auch eine Polierpaste benutzt werden.
Ob das Stück nun ein Loch hat, um einen Ring – wie bei Halsketten üblich – zu befestigen hat, ist jedem selbst überlassen. Man könnte auch ein Lederband darauf knoten. Lasst eurer Kreativität freien Lauf.
Eine Auswahl meiner eigenen Kreationen ist im Bereich SCHMUCK zu sehen.
Ich werde bald ein Video dazu drehen, um die einzelnen Schritte zu verdeutlichen.