Wisst ihr wie oft ich das schon gehört habe? Scheinbar herrscht in der Gesellschaft noch häufig die Meinung, dass unser Beruf nicht viel Fachwissen benötigt. Offenbar ist das Beaufsichtigen von Kindern ja ein Kinderspiel…
Für diejenigen unter euch, die das wirklich glauben, habe ich eine Erklärung:
Wäre es so einfach, gäbe es keine pädagogischen Hochschulen, Studien udg. Fachwissen in den Bereichen Didaktik, Pädagogik, Entwicklungspsychologie, die Aneignung von pädagogischem Kochen, Rhytmik, das Erlernen eines Instruments wie der Gitarre oder der Flöte und noch einiges mehr sind erforderlich. Dabei habe ich noch nicht den Bildungsplan (in meinem Fall der Wiener Bildungsplan), sowie die gesetzlichen Richtlinien sowie Hygienebestimmungen und Kinderschutz erwähnt. Man bildet sich ständig weiter, lernt dazu, sammelt Erfahrungen. Gute, wie weniger gute. Wunderschöne Dinge, aber auch Schicksale, die man selbst zuhause nicht aus dem Kopf bekommt.
Im Kindergartenalltag ist Vieles zu planen. Was habe ich dieses Jahr vor? Welche Aktivitäten werde ich mit den Kindern durchführen? Welche Feste werden gefeiert? Gibt es Aktivitäten mit Eltern? Beobachtungen sind zu verfassen, Elterngespräche sind zu führen (und man muss schon mal Dinge sagen die den Eltern nicht schmecken) und neben all dem sollen wir auch auf uns selbst ein wenig schauen. Klingt anstrengend? Ist es auch. Aber es ist ein schöner Beruf. Ein verantwortungsvoller Beruf. Dabei ist nicht zu vergessen, dass wir Eure Kinder nicht allein erziehen – man nennt uns ja gerne ErzieherInnen. Nein. Wir sind zu Eurer Unterstützung da. Wir beraten Euch. Wir helfen Euch, Eure Kinder auf die Zukunft vorzubereiten, auf die Schule und was sonst noch wichtig ist. Ohne die aktive Hilfe der Eltern ist das schwierig. Leider gibt es auch jene Eltern, die mit unserer Arbeit unzufrieden sind. Das ist okay. Jeder darf eine Meinung haben. Wir jedenfalls tun unser Bestes, wenn auch mit massivem Personalmangel.
Ihr seht, wir spielen nicht nur den ganzen Tag. Wir arbeiten und wir tun es gern. Denn unseren Job kann nur machen, wenn man ihn liebt.
Danke für deine sehr offenen Betiräge! Du bist ein Vorreiter! Als Pädagogin in Österreich stimme ich dem absolut zu. Weder in der Politik, noch in der Gesellschaft wird unser Beruf ernst genommen! Bitte entschuldige, dass ich anonym bleiben möchte.